Karl Lisetz
Malergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Karl Lisetz wurde am 31.3.1913 in Wien geboren. Er arbeitete als Malergehilfe. 1930 schloss er sich der Jugendgewerkschaft österreichischer Bauarbeiter an. 1932 trat Karl Lisetz der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich bei, 1934 der revolutionären Bauarbeiter-Gewerkschaft.
KPÖ, illegale Gewerkschaft
1935 wurde Karl Lisetz Mitglied der KPÖ und der illegalen Gewerkschaft.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 23. 1. 1942 wurde Karl Lisetz verhaftet und am 22. 9. 1942 gemeinsam mit Franz Sebek, Hedwig Urach und Erwin Puschmann (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 5.3.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus der Anklageschrift vom 30. 6. 1942
„Der Angeschuldigte leitete eine kommunistische Gruppe in Wien-Ottakring. Im Januar 1940 wurde er außerdem Leiter des Gebietes IV der Wiener KPÖ-Organisation, als welcher er zur Stadtleitung der KPÖ in Wien und zur Leiterin des KJVÖ [Elfriede Hartmann] illegale Beziehungen unterhielt. (…) Nachdem Ende 1939 die Mitglieder der Stadtleitung der Wiener KPÖ festgenommen worden waren, wurde im Januar 1940 eine provisorische Stadtleitung gebildet. An ihren Beratungen beteiligte sich der Angeschuldigte.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien